Schmutzwasser

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Unter diesem Oberbegriff verstehen wir verunreinigtes Wasser größtenteils aus Haushalten und industriellen Einrichtungen. Es wird hier auch manchmal der Begriff „Abwasser“ benutzt.
Folgende wichtige Themen gibt es aktuell bei uns in Buchholz:

  • Kanalisation Holm-Seppensen
    • Eine aktuelle Info (20.10.2022) aus Holm-Seppensen:
      Nach meinem Telefonat von einem OR-Mitglied mit Herrn Niemöller (Stadt) zum Thema Schmutzwasserkanal ergab sich folgendes:
      • Westlich der Bahn wird bis auf weiteres in den nächsten Jahren kein Schmutzwasserkanal mehr geplant. Eine Umfrage bei den Anwohnern „van der Smissenweg“ hat ergeben, dass kein Kanal gewünscht wird. Der Regenwasserkanal wird weiter geplant, wird aber erst Ende 20, Anfang der 30er kommen und auch mit dem Ausbau geht es dann frühestens weiter. Die Gelder fehlen im Haushalt bzw. sind für andere Projekte verplant. Es bleibt bei der dezentralen Abwasserbeseitigung westlich der Bahn und östlich der bahn läuft der Kanalausbau weiter (Pflichtaufgabe). Hier macht der Landkreis auch Druck zur Umsetzung.
  • Das Ergebnis ist, dass es auch keine Informationsveranstaltung geben wird, solange das Thema nicht wieder aktuell wird.

Umgang mit Schmutzwasser allgemein

Da wir bei den Grünen zu diesem Thema nicht immer einer Meinung sind, auch von Ortsverband zu Ortsverband unterschiedliche Ansätze verfolgen, und wir als Ortsverband in Buchholz im Gebiet Holm-Seppensen die Argumente nicht gleich gewichten und werten, werde ich hier keine Wertung der Argumente vornehmen.

  • Kleinkläranlage
    • Vorteile: Geringe Kosten (Wobei auch diese steigen, in Buchholz wurde gerade ein neuer Vertrag zur Abfuhr der Fäkalschlämme zu einem höheren Preis als bisher beschlossen. Da der Schlamm nicht so häufig abgefahren werden muss, sollten diese Kosten bei den Gesamtkosten nicht stark ins Gewicht fallen.)
      Das gereinigt Wasser wird direkt im Boden versickert und kann zur Grundwasserneubildung beitragen.
    • Nachteile: Die Reinigungsleistung der Kleinkläranlagen ist nicht so hoch wie bei großen Kläranlagen. Die regelmäßige Beprobung misst nur einen Wert, den CSB(chemischer Sauerstoffbedarf). Und der Grenzwert liegt bei 150 mg/l, für große Kläranlagen bei 40 mg/l.
      Ausscheidungen, die den Abbauprozess verschlechtern, werden eventuell erst bei einer der halbjährlichen Wartungen entdeckt. Und es gibt Medikamente, die den gesamten Abbauprozess in einer Kleinkläranlage verhindern.
      Es gibt schädliche Stoffe, die in einer Kleinkläranlage nicht abgebaut werden. Z.B. Schmerzmittel, Röntgenkontrastmittel oder Hormone. Dies wird sich auch in absehbarer Zukunft nicht ändern, da selbst bei großen Anlagen die Verfahren noch in der Erprobung sind.
    • Fragen:
    • Die Schadstoffe, die in Kleinkläranlagen nicht abgebaut werden können, werden doch höchstwahrscheinlich im Erdboden herausgefiltert und gelangen nicht ins Grundwasser. Grenzwertüberschreitungen im Erdboden kann ich mir bei den kleinen Mengen eines Haushalts schwer vorstellen. Oder befinden sie sich im Klärschlamm, der regelmäßig abgeholt wird? Den könnte man doch zentral aufarbeiten und kontrollieren. Und wo bleiben die bei der zentralen Anlage herausgefilterten Schadstoffe?
    • Wo liegt der Energieverbrauch von Kleinkläranlagen? Sind zentrale Anlagen energieärmer?
  • Kommunale Kläranlage
    • Vorteile:
      Ständig überwachte Ablaufqualität des Abwassers
      Niedrigere Grenzwerte und damit bessere Abwasserreinigung
      Regelmäßige Investitionen in Prozessverbesserungen um erhöhte Gesetzesanforderungen zu erfüllen. So müssen ab 2023 Kläranlagenbetreiber Berichte und Konzepte zum zukünftigen Phosphorreycling abgeben. Bisher wird Phosphor zwar zu 90% aus Abwasser entfernt, aber nicht wiedergewonnen. Ab 2029 ist die Forderung, 50 % des Phosphors zu recyclen, umzusetzen. Phosphor im Abwasser führt zu einer Überdüngung von Gewässern und kann zu Algenblüte und zusätzlichem Sauerstoffverbrauch führen.
      Große zentrale Anlagen brauchen pro Liter Abwasser weniger Energie, um zu reinigen.
      Energiegewinnung aus Abwasser möglich. So kann z.B. das Faulgas aus dem Klärschlamm zu Biogas aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist werden. Es besteht die Möglichkeit, mehr Energie aus dem Abwasser zu gewinnen, als die Kläranlage verbraucht.
    • Nachteile:
      Hohe Investitionskosten, viel Betonbau, manchmal Transport über große Entfernung
      Wasser wird in fließende Gewässer abgeleitet und nicht vor Ort versickert.
      Durch Undichtigkeiten in den Leitungen sind Austräge in die Umwelt möglich. (Wobei das natürlich auch bei den privaten Kleinkläranlagen möglich ist.)
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    • Wir als Grüne plädieren auf jeden Fall bei einer zentralen Abwasserentsorgung dafür , dass das Methan aus dem Klärschlamm aufgefangen und als Biogas verwendet wird.
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  • Informationen zum Stromverbrauch: