E-Car Sharing Angebot in Buchholz?

Foto von Ralph Hutter auf Unsplash

Stellt die Stadt demnächst ein oder zwei E-Autos standortgebunden als Leihfahrzeuge zur Verfügung? Ein entsprechender Antrag wurde kürzlich im Stadtrat gestellt, dem sich unsere Fraktion angeschlossen hat. Organisiert werden soll das in Anlehnung an das Modell des Vereins Dorfstromer e.V., die vom Klimateam Mobilität im September zu einer Präsentation in die Rathauskantine eingeladen waren.

Wer Mitglied im Verein wird (für 5 Euro/Monat), kann sich mittels einer einfach zu bedienenden App ein E-Auto der Dorfstromer ausleihen. Die Reichweite des Fahrzeugs beträgt je nach Witterung ca. 250 – 300 km. Pro Stunde ist ein Betrag von 6 Euro fällig, darin sind 250 Fahrkilometer enthalten. Wird darüber hinaus Strom benötigt, kommen die Stromkosten hinzu. Für die Nacht (20 – 8 Uhr) zahlt man zurzeit 25 Euro Miete, für ein ganzes Wochenende 75 Euro. Spezielle Tarife gibt es für Familien, Gewerbetreibende und Kommunen.

Das Fahrzeug ist standortgebunden, wird an dem Standort dann auch geladen und steht zur Vermietung über die App wieder zur Verfügung, wenn es aufgeladen ist. Das Fahrzeug kann im Voraus reserviert werden, Aufladungszeiten vorheriger Fahrten werden dabei berücksichtigt.

Im Idealfall finanziert sich das Fahrzeug über die Benutzungsgebühren der Mieterinnen und Mieter. Für Ausfälle steht die Stadt gerade. Nach Auskunft von Dorfstromer e. V. muss in der Anfangszeit mit ca. 8.000 – 10.000 Euro pro Jahr an Kosten gerechnet werden.

Dorfstromer Fahzeuge gibt es bisher im Landkreis Stade und in Hamburg. Stand Ende Dezember 2023 gab es 810 fahrberechtigte Mitglieder und 28 Autos, die mehr als  580.000 CO2-freie Km zurückgelegt haben. Die bisherigen Nutzer*innen besitzen meist ein eigenes Auto im Haushalt, verzichten aber auf einen Zweitwagen, seit sie die E-Carsharing Möglichkeiten haben. Es gibt aber auch einige Nutzer*innen, die ihr eigenes Fahrzeug abgeschafft haben, seit sie die Möglichkeit zum car-sharing haben.

An jedem Ort gibt es ehrenamtliche Mietauto-Paten, die sich darum kümmern, dass das Auto sauber, ordentlich und funktionsfähig ist. Die bisherigen Erfahrungen damit waren sehr positiv. Es gab keine Probleme mit Vandalismus oder verdreckten Fahrzeugen.

Aus meiner Sicht wäre das Modell auch für Buchholz ein Gewinn. In unserem Ort kann man viele Wege mit Fahrrad, Bus, zu Fuß oder mit der Bahn erledigen, ist aber schon ab und zu auf ein Auto angewiesen für Wege, die mit dem Taxi zu teuer sind. Ich wünsche dem Antrag viel Erfolg.

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren